Mit unserer Unterstützung konnte der Förderverein des Eistreffs ein Betreiberkonzept vorlegen, um den Eisbetrieb für etliche Jahre in eigener Verantwortung weiter zu aufrecht zu erhalten.

Beim Eistreff geht es um drei Gesichtspunkte:

Die Beschlusslage des Gemeinderats legt nahe, dass ein Weiterbetrieb des Eistreffs unter kommunaler Trägerschaft möglicherweise nicht mehr angestrebt wird.
Aldi hat Interesse für die 2-3 jährige Übergangszeit der Bauphase im Eistreff ein Interimsmarkt einzurichten.
Die Firma Agilent hat für zukünftige Erweiterungen Interesse an dem benachbarten Grundstück.

Aus wirtschaftlicher Sicht ist es für das vorgelegte Betreiberkonzept ganz entscheidend von welchem Planungshorizont man ausgehen kann. Davon hängt im Wesentlichen der Business-Plan der Betreibergesellschaft und für die Gemeinde auch der Zeitraum von Pachterträgen ab.

Bei jährlichen Mieteinnahmen in Höhe von ca. 100.000 €, möglicherweise mit erfolgsabhängigem Aufschlag, Wegfall des Verlustausgleiches an die Kurverwaltung und deutlich reduzierte Aufwendungen für die Bewirtschaftung von Grundstück und Gebäude, sowie der beweglichen Betriebsgegenstände kann das vorgeschlagene Konzept für die Gemeinde möglicherweise im Vergleich mit dem ALDI-Ansatz sehr gut konkurrieren.

Eigentlich geht es um eine Frage, wann Agilent das Grundstück für zukünftige Erweiterungen wirklich braucht. Wenn dies schon in 3 Jahren der Fall sein sollte, hat der Eistreff keine Chance mehr und es wäre besser Aldi nutzt die Übergangszeit, um einen Interimsmarkt einzurichten.

Sollte das aber erst in 10 Jahren der Fall sein, muss gut abgewogen werden, ob wir uns eine Aldi-Lösung im Eistreff leisten wollen und ob nicht andere Lösungen für Aldi sinnvoller wären. Man kann davon ausgehen, dass nach 2-3 Jahren Aldi-Nutzung der Betrieb des Eistreffs nicht mehr in Gang zu bringen ist. Dann bliebe für die verbleibende Zeit nur der Anblick einer Ruine oder einer platt gemachten Fläche, die nicht genutzt wird. Mal ganz abgesehen davon, dass der Abriss des Eistreffs und ein Neubau eines Freibadkiosks die Gemeinde viel Geld kostet und netto aus dem Verkauf nicht viel als Erlös übrigbleibt.

Wir glauben nicht, dass das irgendjemand verstehen kann und wir gehen auch nicht davon aus, dass es im Sinne von Agilent wäre, den Eistreff früher als notwendig platt zu machen, wenn es vertragliche Alternativen gibt, um sich das Grundstück zu sichern.

Das vorgelegte Betreiberkonzept findet unsere Unterstützung, weil es bei diesen finanziellen Gegebenheiten unverantwortlich wäre, solche Werte, die in der einwandfreien Technik und der intakten Bausubstanz stecken einfach so zu vernichten.

Wir sind guter Dinge, dass wir den Gemeinderat mehrheitlich von diesem Konzept überzeugen können. Hoffen wir auf Vernunft und nicht Polemik in der Vorgehensweise.

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Auszug aus dem Betreiberkonzept:

Absichtserklärung zum Betreiben des Eistreffs in privater Trägerschaft

Übernahme der Betriebsträgerschaft auf eigene Rechnung für zunächst fünf Jahre mit der Option von Verlängerungen um jeweils ein weiteres Jahr.
Bestehende Angebote zur Nutzung des Eistreffs erhalten
Eislauf für Familien, Kinder, Jugendliche und Erwachsene
Untervermietung an den Eissportverein ERC Waldbronn e.V. und andere Vereine
Aufrechterhaltung der Angebote für Schulen
Erhalt des Eistreffs bis anstehende Investitionen das Betriebsende besiegeln oder das Grundstück durch die Gemeinde Waldbronn entsprechend vermarktet wird.

Potential zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit in privater Trägerschaft

Das bisherige Angebot des allgemeinen Publikumslaufs, die Nutzung durch Schulklassen und die Vermietung an den Eissportverein ERC Waldbronn e.V. und anderer Vereine bleibt erhalten.
Verwaltung und Geschäftsführung werden in weitgehend in ehrenamtlicher Verantwortung ausgeführt.
Eine Steigerung der Wirtschaftlichkeit durch ehrenamtliches Engagement wird angestrebt.
Eine Steigerung der Besucherzahlen ist durch eine sich verändernde Wettbewerbssituation mit entsprechenden Werbemaßnahmen möglich.
Die Durchführung von Eissportveranstaltungen kann die Wirtschaftlichkeit weiter steigern.
Um eine Sommernutzung anbieten zu können, streben wir eine Pachtzeit von 5 Jahren mindestens an.
Alternativ können die Eishallen im Sommer für Sport-, Firmen- und Ausstellungsevents vermietet werden.
Gegebenenfalls sind auch Konzertveranstaltungen möglich

Unser Angebot an die Gemeinde Waldbronn

Wir übernehmen die Geschäftstätigkeit für den Betrieb des Eistreffs auf eigene Rechnung.
Wir mieten von der Gemeinde Waldbronn den Eistreffs für eine jährliche Pacht in Höhe von 100.000 € – ggf. mit erfolgsabhängigem Aufschlag. Gegenstand des Pachtvertrages ist:
Nutzung des Gebäudes und seiner Einrichtungen zum Weiterbetrieb des Eistreffs
Untervermietung während der eisfreien Zeit ist möglich.
Nutzung der Räume für andere Veranstaltungen ist erlaubt.
Überlassung der Parkplätze auf dem Grundstück des Eistreffs
Untervermietung des Bistros durch die Betreibergesellschaft
Im Pachtzins enthalten sind:
Grundsteuer
Gebäudeversicherung
Nutzung der beweglichen Betriebsgegenstände
Bewirtschaftung von Grundstück und Gebäude
Der Pachtvertrag beginnend am 01. Mai 2020 wird mit einer Laufzeit von zunächst 5 Jahren abgeschlossen – mit der Option weiterer Verlängerungen von jeweils einem Jahr.
Wir treten in die bestehenden Verträge ein, falls zutreffend:
Nutzungsvertrag mit dem Eisportverein ERC (Absichtserklärung liegt vor) und andere Vereine
Energieversorger
Wartungsverträge für bewegliche Betriebsgegenstände
Werbe- und Sponsoringverträge
Wir übernehmen in ehrenamtlicher Tätigkeit die Pflege der Außenanlage.
Das gastronomische Angebot während der Eissaison und Freibadzeit bleibt erhalten oder wird gegebenenfalls erweitert.

Voraussetzungen für die Übernahme einer Betriebsträgerschaft durch die zu gründende Betreibergesellschaft

Die Gemeinde Waldbronn bleibt Eigentümerin des Grundstücks, des Gebäudes und der technischen Einrichtungen.
Die Gemeinde/Kurverwaltung stellt alle für die Einschätzung der Wirtschaftlichkeit notwendigen Informationen zur Verfügung.
KWK Bonus steht dem Betreiber zu.
Die Zahlungen der Pacht erfolgt aus Liquiditätsgründen zur (Mitte, Ende) der Eissaison.
Die Gemeinde überlässt der privaten Betreibergesellschaft kostenlos die beweglichen Sachen für den Betrieb des Eistreffs (Eismaschinen, Schleifmaschine, Schlittschuhe, Spinde, etc.).
Die Gemeinde unterstützt die Betreibergesellschaft organisatorisch bei der Durchführung des geplanten Betriebsübergangs.